Totalausfall bei Facebook, WhatsApp und Instagram: Hack oder Panne?

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Thorsten Urbanski

Handelt es sich beim Totalausfall von Facebook um einen Cyber-Angriff auf die Server?

Generell sind Cyberangriffe auf große Netzwerke nicht auszuschließen. Ein Cyberangriff auf den Facebook-Konzern wäre somit möglich. Die Durchführung einer solchen Attacken bei einem Unternehmen mit so unterschiedlichen Diensten und Ausfallsicherungen wie WhatsApp, Facebook und Instagram ist jedoch äußerst schwer umzusetzen. Von daher gehen wir zum jetzigen Zeitpunkt auch von einem technischen Problem aus, das durch einen menschlichen Fehler ausgelöst wurde. Von einem Cyberangriff zu sprechen, nur weil die Schließanlage des Konzerns nicht funktionierte, wäre zum jetzigen Zeitpunkt und bei aktueller Faktenlage spekulativ.Es ist somit plausibel, dass durch eine falsche Konfiguration des Netzwerkverkehrs die Daten zwischen den Rechenzentren nicht mehr ausgetauscht werden konnten. Bei internetbasierten Anfragen – oder Verwendung der jeweiligen App – zeichnet sich das sogenannte Border Gateway Protocol (BGP) für die korrekte Weiterleitung an die richtige IP-Adresse verantwortlich. Es ist vergleichbar mit einer Landkarte oder Wegweiser, für das „Auskunftsverzeichnis“: das Domain Name System (DNS). Wenn durch einen Fehler oder absichtlich die korrekten BGP-Einträge gelöscht werden, ist der jeweilige Dienst im Internet nicht mehr zu finden. Das ist so, als ob ein Postzusteller in einer Stadt mit Straßen ohne Hausnummern versuchen würde Briefe zu zustellen. 

Wieviel Menschen waren weltweit vom Ausfall der Dienste betroffen?

Stand jetzt waren mehr als 6,2 Milliarden Nutzer weltweit von dem sechststündigen Ausfall betroffen.Für viele Menschen sind die vom Facebook-Konzern angebotenen Messaging-Dienste fast schon überlebenswichtig, um tägliche Nachrichten auszutauschen. Mittlerweile werden die Dienste von vielen Unternehmen für den Austausch innerhalb der eigenen Organisation eingesetzt. In manchen Ländern ersetzt WhatsApp die Tageszeitung und versorgt die Menschen mit aktuellen Nachrichten.

Was wird jetzt geschehen?

Wie nach jedem großen IT-Vorfall, gilt es jetzt die Systeme für zukünftige technische Probleme besser abzusichern. Im konkreten wird man prüfen, wie eine kaskadenähnliche Ausbreitung und Auswirkung eines technischen Problems auf die Server verhindert werden kann.