Im neuen Jahr ist die Liste mit guten Vorsätzen lang: Mit dem Rauchen aufhören oder mehr Sport treiben steht bei den meisten Menschen ganz oben auf der Agenda. Doch auch der digitale Alltag kann gute Absichten gebrauchen, um den eigenen Schutz seiner Daten zu stärken. Laut einer aktuellen Bitkom-Umfrage waren bereits drei Viertel der deutschen Internetnutzer von Cyberkriminalität betroffen. Um 2023 digital sicher zu starten, müssen Anwender gar nicht viel tun.
„Zu Silvester fassen fast alle Menschen zahlreiche gute Vorsätze fürs neue Jahr. Dabei würde es vielen gut tun, sich auch bei der Cybersicherheit neue Wege für 2023 zu überlegen. Die Anforderungen sind hier in den vergangenen drei Jahren enorm gestiegen“, sagt Michael Schröder, IT-Sicherheitsexperte bei ESET. „Das Gute daran ist, dass Nutzer bereits mit einfachen Handgriffen ihr Schutzlevel deutlich erhöhen können.“
1. Das (Heim-)Netzwerk als Ganzes betrachten
Ob Sprachassistent, smartes Türschloss, Smartphone oder Spielekonsole: Alle Geräte sind mit dem Netzwerk verbunden. Insofern sind sie auch ein attraktives Ziel für Hacker. Nicht nur, dass sie zum Einfallstor für alle eigenen Devices werden können, sie können genauso gut gekapert und in Botnets verwandelt werden, um Angriffe auf fremde Geräte und Netzwerke zu starten. Daher gilt es beispielsweise Standardpasswörter bei Inbetriebnahme smarter Geräte zu ändern, um so die Sicherheit zu verstärken. Zudem sollten nur Hersteller in die Kaufentscheidung einbezogen werden, die regelmäßig Updates für ihre Produkte bereitstellen. Die ESET Experten empfehlen zudem, eine Sicherheitslösung auf dem Computer einzusetzen, die es ermöglicht, den heimischen WLAN-Router sowie die Smart Devices im Netzwerk auf Schwachstellen wie z.B. veraltete Firmware oder schwache Passwörter zu prüfen und die bei der Problembehebung unterstützt.
2. Zugangsdaten sicher verwalten
Passwörter sind die Schlüssel in die digitalen vier Wände. Die Verwendung desselben Kennworts für mehrere Konten und leicht zu erratende Anmeldedaten verschaffen Hackern einen großen Vorteil. Sie verfügen über Software, die schwache Zugangscodes schnell knacken und häufig verwendete Varianten ausprobieren. Entschlüsseln die Kriminellen ein Passwort, versuchen sie es auch bei anderen Konten des Nutzers. Verwenden Sie besser einen Passwortmanager, um sich starke, eindeutige Passphrasen zu erstellen und abzurufen. Zudem sollten Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) für alle Konten aktivieren, die diese Funktion anbieten.
3. Updates installieren
Sicherheitslücken in Betriebssystemen, Browsern und anderer Software auf PCs und Geräten sind eine der wichtigsten Angriffsmöglichkeiten für Cyberkriminelle. Das Problem ist, dass Hacker von Jahr zu Jahr immer mehr dieser Schwachstellen entdecken. Die gute Nachricht ist, dass Anwender einfach die automatische Update-Funktion aktivieren können, um Aktualisierungsstau zu vermeiden. Diese Aufgabe beeinträchtigt den digitalen Alltag nicht allzu sehr, da der Nutzer nur bei Aufforderung zur Aktualisierung durchklicken muss.