IoT und Security: Praxistest liefert ernüchternde Ergebnisse

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Jena, 27. Februar 2018 – Das voll vernetzte Heim ist längst keine Vision mehr. Doch wie steht es um die Sicherheit und die Privatsphäre? Das wollte der europäische IT-Security-Hersteller ESET wissen und hat einige typische Geräte für das Smart Home getestet. Das Ergebnis: Die Geräte weisen zum Teil deutliche Sicherheitsmängel auf und einige von ihnen sammeln sogar unerlaubt Daten, wie das veröffentlichte Whitepaper zeigt.

Smarte Thermostate, intelligente Lichtschalter, vernetzte Autos oder interaktives Spielzeug für unsere Kinder: Im Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) lassen sich viele Geräte zu einem Netzwerk verbinden und vereinfachen so unseren Alltag. Doch die Bequemlichkeit geht in vielen Fällen zu Lasten der Sicherheit. Das zeigt ein aktueller Praxistest, den der renommierte Security Evangelist Tony Anscombe durchgeführt hat. Gemeinsam mit anderen Sicherheitsforschern des europäischen IT-Security-Herstellers ESET untersuchte er einige der aktuell beliebtesten IoT-Geräte fürs Smart Home sowie einen Sprachassistenten.

Insgesamt prüften die Experten elf Produkte von sieben Anbietern, unter anderem von Amazon, D-Link, Sonos und Nokia. Getestet wurde auch ein Gerät, das aufgrund signifikanter Schwachstellen nicht in den Abschlussbericht aufgenommen wurde. Stattdessen haben die Forscher das betroffene Unternehmen kontaktiert und über die Sicherheitsmängel informiert. Details dazu sollen erst veröffentlicht werden, wenn der Anbieter Zeit hatte, die Probleme zu beheben.

Doch auch die anderen Probanden im Test konnten nicht voll überzeugen. Bei jedem von ihnen gab es Probleme mit dem Datenschutz. Die meisten Geräte und Dienste müssen zwar grundlegende persönliche Daten erfassen. Die Forscher sehen allerdings Anzeichen dafür, dass unter Umständen mehr Informationen gesammelt werden, als in den Datenschutzbestimmungen angegeben ist.

Am problematischsten stuft das Team um Tony Anscombe jedoch den Sprachassistenten ein. Bei diesem Gerät steht zu befürchten, dass die erhobenen Informationen weiterverbreitet und kommerziell genutzt werden. Zudem ist der Schutz der gespeicherten personenbezogenen Daten unzureichend. Dies vereinfacht es Cyberkriminellen oder Datendieben, den digitalen Datenverkehr abzufangen und die Informationen für ihre Zwecke zu missbrauchen.

Fazit: Die Lage im smarten Heim ist nicht hoffnungslos
Kein Gerät und keine Software ist garantiert sicher oder immun gegen potenzielle Schwachstellen. Es bestehen jedoch deutliche Unterschiede darin, wie Unternehmen auf diese Problematik reagieren, wenn sie entdeckt werden. So hatten einige der getesteten Geräte Sicherheitslücken, die mit neuer Software und Firmware schnell behoben wurden. Wenn diese nicht sofort beseitigt werden oder der Hersteller gar nicht reagiert, dann sollten Verbraucher lieber ein anderes, gleichwertiges Gerät wählen, raten die Experten. Sie sind sich aber sicher: Mit Augenmaß und Vorsicht lässt sich ein Smart Home auch heute schon sicher betreiben.

Fünf Tipps für ein sicheres Smart Home
Verbraucher sollten den Sicherheitsversprechen der eingesetzten Geräte nicht per se vertrauen. Mit diesen fünf Tipps schützen Anwender ihr smartes Zuhause gegen Spionage, Datendiebstahl und andere Angriffe zusätzlich.

1. Immer aktuelle Firmware
Die Firmware des Gerätes sollte vom Hersteller automatisch aktualisiert werden. Zumindest aber sollten Sie über eine Anwendung oder eine E-Mail regelmäßig über Updates informiert werden, um sie dann zeitnah installieren zu können.

2. Datenschutz ernst nehmen
Lesen Sie die Datenschutzerklärung. Wenn Sie verstehen, welche Daten gesammelt, gespeichert oder gemeinsam genutzt werden, können Sie entscheiden, ob das Gerät Teil des Gesamtnetzwerks sein oder isoliert bleiben soll. Und wenn keines von beiden als sicher gilt, heißt es: Finger weg von diesem Gerät!

3. Informationsflut begrenzen
Vorsicht ist angebracht, wenn Sie Daten in sozialen Netzwerken oder mit den Systemen eines Anbieters austauschen. Diese gemeinsame Verwendung von Standort, Gerät und Nutzungsmuster reicht für viele Cyberkriminelle nämlich schon aus, um ausreichend Daten für einen Betrug oder Angriff zu erlangen.

4. Nicht alles verraten
Digitale Sprachassistenten sind zweifellos praktisch. Anwender sollten jedoch sorgfältig darüber nachdenken, wie viel sie ihrem Assistenten verraten oder wie viel sie ihn bitten, in ihrem Namen zu sammeln. Denn auch wenn die Sprachsteuerung bequem ist: Eine vollständige Sicherheit, dass Ihre gesprochenen Informationen nicht in die falschen Hände geraten, gibt es nicht.

5. Schutzwall errichten
Wenn möglich, sollten Sie auch die Geräte im smarten Heim wirkungsvoll gegen Angriffe schützen. Einen solchen Schutz bietet beispielsweise die ESET Smart Security TV App. Sie schützt Smart TVs und andere Geräte mit dem Android-TV-Betriebssystem unter anderem vor Android-Malware, Ransomware oder Datendiebstahl.

Pressekontakt

Christian Lueg
Head of Communication & PR DACH

christian.lueg@eset.com

Michael Klatte
PR-Manager

michael.klatte@eset.com

Philipp Plum
PR-Manager

philipp.plum@eset.com

Über ESET

Der europäische IT-Sicherheitshersteller ESET mit Hauptsitz in Bratislava (Slowakei) bietet hochmoderne digitale Security-Lösungen, um Angriffe zu verhindern, bevor sie passieren. Ob Endpoint-, Cloud- oder mobiler Schutz – durch die Kombination aus Künstlicher Intelligenz und menschlicher Expertise sichert ESET Unternehmen, kritische Infrastrukturen und Privatpersonen effektiv ab.  Die Technologien „Made in EU“ sorgen für zuverlässige Erkennung und Reaktion, extrem sichere Verschlüsselung und Multi-Faktor-Authentifizierung. ESET verfügt über weltweite Forschungs- und Entwicklungszentren und ein starkes internationales Partnernetzwerk in über 200 Ländern und Regionen.